Die klassische Spiroergometrie ist in der Medizin seit mehr als 100 Jahren als zuverlässige Analysemethode anerkannt. Bisher war dieses Diagnostikverfahren meist jedoch nur dem Spitzensport vorbehalten. Seit einiger Zeit profitiert aber auch der Freizeit- und Breitensport von den Möglichkeiten, die sich mit der modernen Spiroergometrie ergeben.
Die Spiroergometrie als Methode der Zukunft
Der Begriff Spiroergometrie (auch Ergospirometrie) bezeichnet im weitesten Sinne eine Analyse der Atemluft unter einer definierten Belastung. Dabei werden Kenngrößen wie der Sauerstoff-Anteil (VO2), der Kohlendioxyd-Anteil (VCO2), das Atemminutenvolumen (AMV) sowie die Atemfrequenz (AF) gemessen. Weiterhin bilden der respiratorische Quotient (RQ) und die höchste maximale Sauerstoffaufnahme (Vo2max) wichtige Parameter in der klassischen Auswertung der Spiroergometrie. Bei dieser Form der Leistungsdiagnostik wird über eine Atemmaske die Atemluft des Sportlers analysiert und mit einem Sensor-System auf ihre Gasanteile hin überprüft.
Ähnlich wie bei der Laktatdiagnostik ermittelt die Spiroergometrie also zuerst einmal individuelle Werte. Leider werden bei den herkömmlichen Methoden die Trainingsbereiche anschließend meist durch eine prozentuale Ableitung von der VO2max bestimmt und damit, ähnlich wie bei der anaeroben Schwelle in der Laktatdiagnostik, sehr verallgemeinert. Die momentan verfügbaren komplizierten und kostspieligen Apparaturen erfordern zudem für die Ermittlung von Trainingsbereichen ein profundes Wissen über die menschliche Physiologie. Die Punktwolken der Wasserman-Grafiken, die bei den medizintechnischen Geräten angezeigt werden, eignen sich kaum für die trainingswissenschaftliche Betreuung eines Sportlers.